Ich nehm mir andauernd vor mehr zu schreiben. Einfach für mich. Um Gefühlen Ausdruck zu verleihen, um mich etwas freier von der Last zu fühlen. Das ist der Sinn der Sache. Aber ich trau mich nicht. Nicht weil es evtl. einige Menschen auch lesen werden, sondern weil die Vorwürfe der letzten Zeit mich eingeschüchtert haben. Darf ich noch an mich denken? In den vergangenen Jahren hörte ich desöfteren den Rat, dass ich doch mal an mich denken solle, nicht nur an andere. Mir eine Auszeit nehmen. Aber wie man's macht, es ist immer verkehrt. Ich habe eine Weile an mich gedacht, wenn man das so nennen kann. Ich hab auf meine Stimmung geachtet. Ich habe mich extra von wichtigen Menschen abgeschottet, weil ich eben dennoch weiß, diese Menschen verstehen mich nicht. Selbst wenn's meine beste Freundin war. Und dann, ist der Schlag in die Fresse da. Meinem Freund schenke ich all' meine Aufmerksamkeit. Mein "arrogantes egoistisches Verhalten", wovon ich nichts wusste. Das bekomme ich gesagt. Bin ich egoistisch? In Wahrheit nein. Ich bemühe mich um mich, kriege es aber trotzdem nicht auf die Reihe. Wenn ich mal auf den Punkt bringe wie es mir geht, kommt entweder nur "Hmmm" oder ich will wieder Mitleid.
Ich habe keine Eltern, die hinter mir stehen. Was kann man schon von einer Mutter erwarten, die nur an sich selbst denkt, ihr Glück und Reichtum dir vor die Nase hält und nicht im Traum daran denkt, wie weh etwas tun könnte. Was kann man schon von einem Vater erwarten, der nie einer war und nie da war, als man einen Vater brauchte. Vor dem man eher Angst hatte und kaum zu Liebe fähig war. Was kann man schon von Eltern erwarten, die etwas versprechen, sich aber nie daran halten und wie kann man da noch jemals an Rückhalt denken? Was kann man schon von Geschwistern erwarten, die sich nie melden und wo man denkt, man sei vergessen worden? Und was kann man schon von einer Familie erwarten, wenn diese längst sich anfühlt, als sei sie zerbrochen, als existiere überhaupt keine Familie mehr, kein Zusammenhalt, keine Liebe. Dennoch halte ich mich daran fest. Kann und will nicht auf andere hören, die sagen, ich muss alleine da durch, ich muss an mich glauben, ich hätte in ihnen eine Familie gefunden. Aber die, die das sagen, kennen es nicht anders, sie haben eine Familie, die immer für einen da ist, selbst wenn es mal kriselt. Sie können nicht nachvollziehen, wie schwer loslassen ist...Ich will eigene Wurzeln, die so sind, wie es eigentlich selbstverständlich ist. Mich lässt es nicht los. Ich weine, aber hören tut einen eh niemand.
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