Ich stehe an der Kasse. Die Schlange ist lang. Vor mir steht ein junger Mann, hinter mir ein Älterer. Ich muss einen Schritt nach vorne gehen, der Ältere macht auch einen Schritt vorwärts. Ich sehe die unsichtbaren Hände die nach mir greifen. Von vorne und von hinten. Ich will raus. Weg von dort. Sie sind mir zu nah. Brauche frische Luft. Will nachhause, muss mich duschen, fühl mich dreckig. Dreckig von dieser Nähe.
So geht es seit Wochen. Ich muss alles waschen. Muss mich lange waschen. Brauche Abstand von männlicher Nähe. Wird mir alles zuviel. Manche checken es nicht. Ich brauche Zeit um mich zu regenerieren. Ob es eine Art Schutzschild ist, hab ich auch schon versucht rauszufinden. Habe einige Abende einfach gegen diese Angst angekämpft. Aber es geht nicht. Ich fühle mich so schrecklich dabei. Könnte mich jede Minute unter die Dusche stellen, aber das Gefühl geht trotzdem nicht weg. Ich habe Angst, soviel Angst davor. Manche denken, ach, das geht vorbei, ich versuchs' weiter. Aber so braucht es nur noch länger. Noch schwerer auszubrechen, wenn ich weiß, es ist etwas gedämpft, dass es gleich darauf wieder losgeht. Ich muss jetzt an mich denken, bevor ich ganz zusammensacke. Das ist mein Endpunkt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen