Bekomme zurzeit ein Gespür dafür, was es heißt, wirklich mal frei zu sein. Man ist frei, wenn einem nichts mehr übrig bleibt. Keine Liebe, keine Freunde, keine Familie. Ein einziger Einzelgänger durch die Welt. Nichts ist fürimmer da. Alles bewegt sich voran, selbst die Blume am Wegesrand, selbst die Eintagsfliege im Raum. Wenn du denkst, es kann nicht mehr schlimmer werden, wird es so sein. Wenn du denkst, es kann nur noch besser werden, wird es eine Achterbahnfahrt durchs Leben. Mal fliegst du tief, mal fliegst du wieder hoch. Hoch und runter. Und wenn du erschöpft durch das rasende Tempo bist, bleibst du stehen und blickst dich um. Was siehst du? Es liegt nicht in der Natur, einfach wieder aussteigen zu können. Du musst wieder einsteigen, früher oder später. Wenn du stehenbleibst, bist du Nichts. Der Wind rast dir durch dein Haar, schubst dich weiter voran, macht dir klar, du kannst hier nicht bleiben. Die Sonne zeigt dich dir nicht, sie ist am Ende des Berges, hinter dem Horizont, dort musst du hin. Steigst du wieder ein oder lässt du dich vom Eis, von der Kälte und des Windes auf die Knie zwingen?
Ich hab nur Scheiße gefressen. Dann kam die Umdrehung. Und jetzt steh ich da, allein.
Mit mir selbst, meiner Scheiße, meinen Gedanken, meiner Hoffnung.
Nein, ich bin nicht allein, ich hab immernoch mich und meine Scheiße.
Ich brauche keine Menschen um mich herum, die nur sich selbst wahrnehmen. Ich brauche keine Menschen um mich herum, die mich verachten wenn es mir schlecht geht. Ich brauche keine Menschen um mich herum, die mich nur zum dekorieren brauchen. Und was brauch ich?
oh, ich fühle mit, obwohl ich dich nicht kenne und das der erste eintrag ist, den ich hier gelesen habe - schöner text.
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