Montag, 11. April 2011

Wenn ich wählen kann zwischen dem Schmerz und der Leere, dann wähle ich den Schmerz.

Man benutzt den Körper um Dinge auszudrücken, für die man keine Worte findet. Weil alles so unfassbar leer ist. Mit jedem Tag, an dem der Druck länger dauert, umso größer wird die Angst. Etwas, dass unter dem Kopfkissen auf einen lauert, im Zimmer, und das einen zwingt, sich immer wieder dem Druck zu stellen - sich bluten zu lassen. Es ist ein Feind, der sich unentbehrlich gemacht hat. Der einen verspottet und einen auf die gottverdammten fetten Knie zwingt und ohne den man nicht mehr auskommt. Es ist ein Zwang, und man gibt nach.

Ich kaue wiedereinmal zitternd an der Wand. Kämpfe noch gegen den Drang an. Schreckliche Bilder manifestieren sich in meinen Kopf. Erinnerungen, die ich längst verdrängt habe schießen wieder an die Oberfläche. Soll ich, oder soll ich nicht? Soll ich wiedermal aufgeben oder nicht? Soll ich wiedermal schwach sein und mich wie ein Häufchen Elend fühlen? Soll ich mich wieder verstecken? Scheiß drauf! Nur noch einmal... nur noch ein einziges Mal... aber insgeheim weiß ich, dass dies nur eine schreckliche Ausrede ist. Das ich etwas finden muss, dass ich zu mir selbst sagen kann. Das es das letzte Mal gewesen sei. Das ich eines Tages stärker als der Drang sein werde. Ich greife mit der Hand nach dem, was mich immer wieder zerstören ließ. Halte es vor mein Gesicht, schau es an, denke nach, sehe mich darin. Ich bin eins. Und dann geschieht es. Warme rote Tränen verlassen meinen Körper und ich hasse mich wieder! Zieh es nochmal lang, und nochmal.... ich hasse mich... und nochmal. Was habe ich getan? Ich bin so dreckig... und nochmal. Jetzt ist es eh zu spät... und nochmal. Scheiße! Und jetzt? 

Ich öffne die Augen. Fühle wie es mich runterzieht. Ich muss durchhalten und diesem Gedanken nicht nachgeben. Ich weiß doch, wie es am Ende sein wird. Wie sehr ich mich hassen würde. Wie sehr ich mir dann wünschte, ich hätte tiefer und tiefer geschnitten um anschließend erlöst zu werden, aber zu feige, zu schwach für bin. Es darf nicht sein. Dieser Gedanke darf nicht Wirklichkeit werden. Niemals mehr! 

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